Wo findet man Pilze im Wald?
Sicher ist: Pilze wachsen überall. Man muss nur ein Auge dafür haben. Dabei lassen sich meist Pilze im Wald finden. Ihre Fundstellen kennen versierte Pilzsammler genau. Sie wissen: Welcher Wald welche Pilze? Wo findet man Champignons, wo findet man Pfifferlinge, wo die anderen schmackhaften Sorten? Verraten werden die „Pilzoasen“ dabei äußerst ungern.
Pilze im Wald finden
Ein besonderer Reiz des Pilzesammelns kann im plötzlichen Auftauchen reichlich bewachsener Stellen oder besonders großer, begehrter Exemplare liegen. Andererseits kann langes, zielloses Umhersuchen mühselig werden. Dann ist man mit Ortskenntnissen im Vorteil – doch nichtsdestotrotz passiert es selbst erfahrenen Sammlern immer wieder, dass sie in einem eigentlich ertragreichen Areal nichts findet – dagegen füllt sich der Korb rasch an Stellen, wo eigentlich nichts zu vermuten war.
Aber wo findet man Champignons? Wo findet man Pfifferlinge? Welcher Wald welche Pilze? Hundertprozentig sichere Antworten gibt es auf diese Fragen nicht – wohl aber einige Tipps.
Wo findet man Pilze im Wald?
Die Pilzsaison ist eigentlich lang: Im Frühling wachsen Morcheln und Maipilze an lichten Stellen des Waldes, wo milder Humus, wie er unter Eschen, Pappeln und Ulmen zu finden ist, die beste Grundlage bildet.
An Waldrändern, auf südlichen Hängen, Lichtungen und Weiden mit erwärmten Böden finden sich bald erste Champignons. Die Hauptwachstumszeit in den Wäldern beginnt im Monat Juli. Man bevorzugt dort Eichen-, Buchen-, Fichten- und Kiefernbestände – unter Linden, Erlen und Eschen sind dagegen kaum Speisepilze aufzufinden. Besonders lohnenswert ist die Suche nach Butterpilzen, Pfifferlingen oder Birkenpilzen unter einzeln stehenden Birken und unter Lärchen zwischen Kiefern- und Fichtenwäldern.
Gute Fundstellen sind fast kahle Waldböden, die mit Moos und Flechten bewachsen sind. Wo Gräser, Kräuter und Farne üppig wuchern, wird die Pilzsuche dagegen wenig erfolgreich sein.
Laubwälder beheimaten viele verschiedene Pilzarten, allerdings auch die giftigen. Deshalb sammeln Anfänger am besten erst mal im Nadelwald. Hier gibt es weniger Arten, weniger Verwechslungsgefahren – und das alles in oft massenhaften Vorkommen von Pfifferlingen, Steinpilzen, Maronen, Butterpilzen, Sandpilzen und Schneeritterlingen. Empfehlenswert ist die Suche in neueren Fichten- und Kiefernanpflanzungen - aber auch in junge Eichen- und Lärchenbeständen wachsen viele Pilze.
Der Herbst ist die Zeit der Pilzsuche in den Wäldern mit dicken Rohhumusanlagen. Ab September beginnt dort die Zeit guter Speisepilze wie Nebelkappen, Fuchsige Trichterlinge und Violette Ritterlinge. Baumstümpfe, die schon einige Jahre alt sind, versprechen oft ebenfalls gute Pilzernten: Hallimasch und Stockschwämmchen füllen dann schnell den Sammelkorb.
Auch an Waldrändern hält der Suchende die Augen offen: Auf mehr oder weniger wilden Komposthaufen sind Baumschuppige Gartenchampignons keine Seltenheit. Auf Schutthalden wachsen oft Schopftintlinge in großen Mengen.
Pilzreiche deutsche Waldgebiete
● Schleswig Holstein:
Hüttener Berge
● Mecklenburg Vorpommern:
Nossentiner Heide, Schwinzer Heide
● Niedersachsen:
Harz, Lüneburger Heide, Weserbergland
● Hamburg:
Haakewald, Stuckwald, Niendorfer Gehege, Emmewald, Bergedorfer Gehölz, Buschewald, Rantzauer Forst
● Berlin:
Spandauer Forst, Müggelberge, Grunewald, Eiskeller, Tegeler Forst
● Brandeburg:
Grumsiner Forst, Schorfheide
● Hessen:
Niederwald bei Benssheim
● Sachsen/Sachsen-Anhalt:
Erzgebirge, Vogtland, Hoher Fläming, Dübener Heide
● Thüringen:
Thüringer Wald, Südharz, Thüringer Schiefergebirge
● Rheinland-Pfalz:
Pfälzerwald, Rhein-Westerland, Soonwald-Nahe
● Bayern:
Frankenwald, Hirschwald, Steigerwald, Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald, Munrau, Hohenspeißenberg, Wälder um Wessobrunn, Alpenvorland zwischen Wolfratshausen und Tölz
● Baden-Württemberg:
Schwäbisch-Fränkischer Wald, Schwarzwald
● Nordrhein-Westfalen:
Rothaargebirge, Teutoburger Wald, Eggengebirge